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Unabhängigkeit der Selbsthilfe

Selbsthilfe vermittelt die Betroffenenperspektive. Viele Betroffene nutzen das gemeinsame Erfahrungswissen, sie holen sich Rat zum Umgang und zur Bewältigung von Erkrankung, Behinderung oder eines Lebensproblems. Deshalb ist die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Selbsthilfe eine wichtige Grundlage für ihre Akzeptanz.

Eine finanzielle oder inhaltliche Zusammenarbeit mit Unternehmen, die damit Gewinnabsichten verfolgen, kann die Unabhängigkeit der Selbsthilfe gefährden, wenn ihre eigenen Ziele in den Hintergrund geraten oder von den Interessen sponsernden Unternehmen überlagert werden.

Eine Bestandsaufnahme bei bundesweiten Selbsthilfevereinigungen
NAKOS THEMA 1/2021

Die Selbsthilfe in Deutschland stand in den letzten Jahren immer wieder vor der Frage, wie sie ihre Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit und Selbstbestimmung wahren kann. Das liegt auch daran, dass Unternehmen der Gesundheitsbranche Einfluss auf manche Bereiche der Selbsthilfe nehmen wollen. Umgekehrt stellt Sponsoring eine attraktive und beständige Finanzierungsquelle dar – zumindest für manche, insbesondere bundesweit aktive, Selbsthilfevereinigungen im Gesundheitsbereich.

Was bedeutet dies für den Anspruch der Selbsthilfe, unabhängig zu bleiben und selbstbestimmt zu agieren? Wie transparent ist die Selbsthilfe bezüglich finanzieller Abhängigkeiten von Dritten?

Basierend auf einer Auswertung der GRÜNEN ADRESSEN gibt das neu erschienene NAKOS THEMA „Anforderungen an eine unabhängige und glaubwürdige Selbsthilfe – Eine Bestandsaufnahme bei bundesweiten Selbsthilfevereinigungen“ einen Überblick zu bundesweiten Selbsthilfevereinigungen in puncto Finanzierungsquellen, Transparenz und ihren Bemühungen für einen bewussten und sensiblen Umgang mit Sponsoring. Darüber hinaus werden mögliche Entwicklungspotenziale aufgezeigt.

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Anforderungen an eine unabhängige und glaubwürdige Selbsthilfe
Eine Bestandsaufnahme bei bundesweiten Selbsthilfevereinigungen
David Brinkmann, Dr. Jutta Hundertmark-Mayser (NAKOS) | 2021

Einschätzungen von Selbsthilfeaktiven zu Fragen der Unabhängigkeit und Transparenz
Dr. Saffana Salman (NAKOS) | NAKOS EXTRA 40, 2019

Am Rande der 40. Jahrestagung der DAG SHG in Magdeburg hat die NAKOS Interviews mit sieben Selbsthilfeaktiven durchgeführt, um unterschiedliche Ansichten zur Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie und Herstellern von medizinischen Hilfsgeräten zu sammeln. Einige lehnen jegliche Kooperation ab, während andere diese als Möglichkeit sehen, den Patient*innen zu helfen, insbesondere bei seltenen Krankheiten. So ergibt sich ein differenziertes Bild in den Herangehensweisen in Bezug auf die Kooperation von Selbsthilfeorganisationen mit Akteuren aus Industrie und Forschung.

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Wir sind autonom
Einschätzungen von Selbsthilfeaktiven zu Fragen der Unabhängigkeit und Transparenz

Dr. Saffana Salman (NAKOS) | NAKOS EXTRA, 2019

 

Ein Beispiel aus der Praxis
Sonja Arens (DccV e.V.) | NAKOS EXTRA 40, 2019

In ihrem Artikel betont Sonja Arens die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit in der Selbsthilfe. Sie beschreibt, wie die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung e.V. (DCCV) durch das Formulieren klarer Regeln, Transparenz und Aufklärungsarbeit innerhalb der Organisation ihre Autonomie wahrt. Sie kontrastiert hierbei die Situation des Verbandes und der bezüglich der Werbestrategien der Industrie ungleich vulnerableren Selbsthilfegruppen. In diesem Zusammenhang verweist sie auch auf die Bedeutung der individuellen Gesundheitskompetenz Betroffener.

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Selbsthilfe wahrt ihre Unabhängigkeit – Ein Beispiel aus der Praxis

Sonja Arens (DCCV e. V.) | NAKOS EXTRA 40, 2019

Karin Niederbühl (VdeK) | NAKOS EXTRA 40, 2019

Der Beitrag macht deutlich, inwiefern im Rahmen des Selbsthilfe-Förderverfahrens nach §20h SGB V den Themen Unabhängigkeit und Transparenz bezogen auf Selbsthilfeorganisationen Rechnung getragen wird. Dies schlägt sich vor allem in den formalen Fördervoraussetzungen aber auch themenbezogenen Förderschwerpunkten einzelner Kassen nieder.

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Unabhängigkeit der Selbsthilfe aus Sicht der GKV
Karin Niederbühl (VdeK) | NAKOS EXTRA, 2019

Positionspapier
Deutsche Krebshilfe und ihr Fachausschuss 'Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat' | 2016

Die Deutsche Krebshilfe hat ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie eine starke und unabhängige Patientenvertretung fordert. Dabei müsse sichergestellt sein, dass die einbezogenen Patientenorganisationen neutral und (finanziell) unabhängig sind und ihre Arbeit nicht von den Interessen der Pharmaindustrie berührt oder beeinflusst wird. Hintergrund der Stellungnahme ist die Beobachtung, dass Pharmaunternehmen offenbar zunehmend eine Einbeziehung von Patientenorganisationen in Fragen der Arzneimittelforschung und -versorgung anstreben.

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Interessen der Patientinnen und Patienten unabhängig vertreten
Positionspapier
Deutsche Krebshilfe und ihr Fachausschuss 'Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat' | 2016

Ursula Helms (NAKOS), David Klemperer | 2015

Nach Ansicht der Autoren kann nicht ausreichend beurteilt werden, in welchem Umfang bei der gemeinschaftlichen Selbsthilfe Interessenkonflikte bestehen. Aus diesem Grund sei eine umfassende Transparenz über Finanzmittel und Einflussnahme durch Unternehmen erforderlich. Zudem sei eine größere Sensibilität für die Gefahr von Interessenkonflikten und vor allem für deren Vermeidung unabdingbar.
In: Arzneimittel-, Therapie-Kritik & Medizin und Umwelt (2015/Folge 1). Hans Marseille Verlag GmbH München, S. 173-179

Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) | 2015

Die Veröffentlichung beleuchtet die Beziehungen zwischen Selbsthilfe und Wirtschaftsunternehmen und möchte informieren und zum Nachdenken und Diskutieren anregen. In verschiedenen Checklisten gibt es zudem viele handfeste Tipps für wichtige Fragen zur alltäglichen Praxis in Selbsthilfeorganisationen (28 Seiten).

Patientenselbsthilfe und Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitssektor
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) 2015

Nur Einzelexemplare

NAKOS INFO 110 | 2014

Im Schwerpunkt des NAKOS INFO 110 befassen sich sechs Beiträge mit unterschiedlichen Aspekten des Themas "Autonomie der Selbsthilfe": Wahrung der Unabhängigkeit gegenüber den Interessen von Wirtschaftsunternehmen, Transparenzanforderungen im Förderverfahren der gesetzlichen Krankenkassen, kommerzielle Anbieter*innen von „alternativen Heilweisen“, „Autonomie“ als Selbstverständnis der Selbsthilfe aus der Perspektive der Entwicklungen eines ostdeutschen Bundeslandes sowie im Verhältnis von Selbsthilfegruppen und den Selbsthilfeverbänden, denen sie angehören (S. 7-25).

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Schwerpunkt: Autonomie der Selbsthilfe
NAKOS 2014

Ursula Helms (NAKOS) | 2013

Zusammenfassender Artikel in der Zeitschrift www.engagement-macht-stark.de des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement BBE (1/2013).

NAKOS Konzepte und Praxis 6 | 2012

Praxishilfe für Selbsthilfeunterstützer*innen, um Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeinitiativen zu den Themenfeldern Spenden, Sponsoring, Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen, Vermeidung von Interessenkonflikten, Transparenz und Unabhängigkeit informieren, aufklären und unterstützen zu können (78 Seiten).

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Transparenz und Unabhängigkeit in der Selbsthilfe
Wahrung von Selbstbestimmung und Vermeidung von Interessenkonflikten
Praxishilfe
NAKOS 2012

Dr. Ulrike Faber (Berlin) | 2011

Vortrag im Rahmen der Jahrestagung 2011 der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) e.V. zum Thema Marketing für Arzneimittel.

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Professor Dr. Gerhard Englert (Deutsche ILCO) | 2008

Interview zum Thema Finanzierung von Selbsthilfegruppen durch die Industrie. In: Zeitschrift der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Forum 4, 2008, S.19-20

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Selbsthilfegruppen: unabhängig trotz Industriesponsoring?

Interview mit Professor Englert (Deutsche ILCO) | 2008

INFORMIEREN

Materialserie "Unabhängig und selbstbestimmt"

Broschüre mit Begleitheft, Postkarte
und Fachliteratur