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04.08.2020

Studie: Bedeutung der Selbsthilfe bei Glücksspielsüchtigen

Uni Bremen erforscht unter anderem Effekte und Inhalte der Gruppenselbsthilfe

Die Universität Bremen hat in einer Studie "Die Bedeutung der Selbsthilfe in der Versorgung pathologischer Glücksspieler*innen: Nutzen, Grenzen und Optimierungspotenziale" untersucht. Die Stichprobe umfasste 355 Personen, die entweder professionelle Hilfe nutzten oder an Selbsthilfegruppen für Glücksspielsüchtige teilnahmen oder beide Hilfeformen in Anspruch nahmen. Gefragt wurde unter anderem nach Effekten der Gruppenteilnahme und Inhalten der Gruppentreffen.

Einige Studienergebnisse:
 

  • "Zu den bedeutsamsten positiven Effekten der Teilnahme zählten, die eigene Situation klarer zu sehen, die Hilfe der Gruppe beim Auffangen und Vermeiden von Rückfällen, die Motivation durch Erfahrungsberichte auch schwierige Phasen durchzuhalten sowie die Erleichterung durch Ansprechpartner*innen für Schwierigkeiten."
  • "Zu häufigeren negativen Effekten der Gruppenteilnahme zählten das mangelnde Vertrauen durch bekannte Lügen anderer Teilnehmer*innen, häufige Wechsel von Teilnehmer*innen sowie eine extrinsische statt intrinsischer Motivation mancher Teilnehmer*innen."
  • "Zu den häufigsten tatsächlichen Inhalten bei Gruppentreffen zählten (1) aktuelle glücksspielbezogene Erfahrungen und Probleme von Teilnehmer*innen, (2) private Probleme von Teilnehmer*innen, (3) der allgemeine Austausch über glücksspielbezogene Themen z. B. Rückfall und Rückfallprävention sowie (4) Gespräche über eigene Gefühle."
  • "Etwa zwei Drittel der Stichprobe waren mit der SHG insgesamt sehr zufrieden, etwa ein Drittel war eher zufrieden, nur jede Vierzehnte Person war eher oder sehr unzufrieden."
  • "Geringere Zufriedenheit zeigte sich bei Personen mit psychischen Erkrankungen ... sowie bei Erwerbslosen, Älteren, Personen mit Migrationshintergrund und Personen, die nur unregelmäßig von eigenen Erfahrungen berichteten ..."

Die Studie als Download: Staats- und Universitätsbibliothek Bremen | www.media.suub.uni-bremen.de