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06.09.2021

Medienmitteilung: Die Selbsthilfe in der Schweiz boomt!

Medienmitteilung von Selbsthilfe Schweiz

Alleine im Jahr 2020 entstanden in der Schweiz 133 neue Selbsthilfegruppen. Gerade auch die Pandemie hat gezeigt wie wichtig die Selbsthilfe – der Erfahrungsaustausch unter Betroffenen – ist. Heute publizierte Selbsthilfe Schweiz den Schlussbericht der im März 2020 lancierten "Aktion Corona", sowie die neuste Statistik zur Entwicklung der Selbsthilfegruppen in der Schweiz.

Hilfe, Solidarität und Selbsthilfe gewannen während der Corona-Pandemie an Aktualität
Die Corona-Pandemie hat die Selbsthilfe und deren Förderung vor grosse Herausforderung gestellt: Menschen, die sich sonst regelmässig über ein gemeinsames Problem austauschen, durften sich plötzlich nicht mehr physisch treffen. Erst im Februar 2021 beschloss der Bundesrat eine Sonderregelung für Selbsthilfegruppen. Während fast eines ganzen Jahres davor mussten die rund 2.800 Selbsthilfegruppen Alternativen für ihre Treffen entwickeln.

Viele Selbsthilfegruppen sind während der Corona-Pandemie auf virtuelle Austauschmöglichkeiten umgestiegen. Klar wurde dabei, dass Video-Treffen die physischen Treffen nicht ersetzen können. Der physische Kontakt bleibt wichtig. Jedoch gibt es nun virtuelle Formen, welche die Zugänglichkeit zur Selbsthilfe auch in der Zukunft verbessern können.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.selbsthilfeschweiz.ch/virtuell

Die "Aktion Corona" war nur durchführbar dank der wertvollen Auszeichnung der Carnegie-Stiftung und der Unterstützung durch die Christoph Merian Stiftung. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.

Die Selbsthilfe wächst, eine rechtliche Verankerung fehlt aber weiterhin
In den letzten sechs Jahren ist die Anzahl Selbsthilfegruppen kontinuierlich angewachsen: Es bestehen 14 Prozent mehr Gruppen als noch 2014. Alleine in den letzten zwei Jahren ist zudem die Anzahl Beratungen von Gruppen durch die regionalen Selbsthilfezentren um 51 Prozent angestiegen. Dies verweist auf die zunehmende Bedeutung der gemeinschaftlichen Selbsthilfe als Ergänzung und Entlastung der professionellen Hilfe durch das Sozial- und Gesundheitswesen. 2020 fand die Förderung der (gemeinschaftlichen) Selbsthilfe Eingang in den Referenzrahmen Selbstmanagement des Bundesamtes für Gesundheit. Eine rechtliche Verankerung auf Bundesebene fehlt allerdings weiterhin. Selbsthilfe Schweiz bedauert dies und wird sich weiterhin für eine rechtliche Verankerung, und damit eine bessere Anerkennung der Selbsthilfe, einsetzen.

Quelle und Text: Selbsthilfe Schweiz, Medienmitteilung vom 6. September 2021 | www.selbsthilfeschweiz.ch