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09.03.2022

MEZIS, Leitlinienwatch und Transparency Deutschland veröffentlichen Stellungnahme zu Interessenkonflikten in der Medizin

Mit einer gemeinsamen Stellungnahme vom 2. März 2022 kritisieren die Ärzteinitiative MEZIS e.V., Leitlinienwatch.de und Transparency International Deutschland e.V., dass die Zusammenarbeit zwischen Medizin und Industrie seitens der medizinischen Fachgesellschaften eindimensional bewertet werde.

Interessenkonflikte würden hier zwar durchaus thematisiert, allerdings würde zu wenig vor den Gefahren möglicher Beeinflussungen gewarnt beziehungsweise gegensätzliche Interessen nicht transparent gemacht und bestehende Konflikte somit verharmlost.

In ihrem Papier beziehen sich die Organisationen vor allem auf aktuelle Stellungnahmen der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), in denen Aussagen gemacht werden zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen medizinischer Forschung und der Industrie auch in Bezug auf mögliche Interessenkonflikte.

Die Stellungnahme von MEZIS e.V., Leitlinienwatch und Transparency Deutschland enthält sechs konkrete Forderungen an die AWMF und die weiteren medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland sowie Hintergrundinformationen zu konkreten Kooperationsformen und ihren möglichen Fallstricken für eine unabhängige Medizin.

Im Verein MEZIS e.V. ("Mein Essen zahl‘ ich selbst" – Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte) haben sich rund 1.000 Mediziner*innen zusammengeschlossen, um Ärzteschaft und Öffentlichkeit für den Einfluss der Pharmaindustrie bei Arzneimittelverschreibungen zu sensibilisieren. Gemeinsam mit Transparency International Deutschland e.V. und NeurologyFirst bewertet MEZIS e.V. auf dem Portal Leitlinienwatch.de medizinische Behandlungsleitlinien auf ihre Unabhängigkeit von der Pharmaindustrie.

Zum Positionspapier: https://mezis.de (PDF)

Text: David Brinkmann