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22.05.2023

Deutschland entfernt sich von Inklusion

Hubert Hüppe (Mitglied des Deutschen Bundestags) fordert, gemeinsame Lebenswelten zu schaffen

Am 5. Mai 2023 fand unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Mit dem Tag wird – bereits seit 31 Jahren – darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen mit Behinderung noch immer Diskriminierung in ihrem Alltag erfahren.

Zum diesjährigen Protesttag erklärt Mitglied des Deutschen Bundestags (MdB), zuständiger Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss und ehemaliger Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe: „Trotz der bereits 2009 ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention ist Deutschland von einer wirklichen Inklusion weiter entfernt als vor 14 Jahren. Menschen mit Behinderung können zum größten Teil weiterhin ihr Leben nicht selbstbestimmt führen. Sie können immer noch nicht gleichberechtigt in der Gesellschaft, in der Politik, beim Wohnen, Arbeiten, im Verein und vielen weiteren Bereichen teilhaben.“

Weiter plädiert er dafür, Sonderstrukturen dringend zu durchbrechen. Denn junge Menschen mit Behinderung haben heute zumeist keine Wahl als eine „Förderschule“ zu besuchen, weil es den Regelschulen an inklusiven Rahmenbedingungen fehlt. Oft folgt der Sonderschule gleich der Weg in weitere Sondereinrichtungen wie zum Beispiel die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). „Wenn Inklusion gelingen soll, müssen gemeinsame Lebenswelten geschaffen werden – nicht irgendwann, sondern sofort,“ erklärt Hubert Hüppe.

Die Bundesregierung fordert er auf, dringend erforderliche Impulse zu setzen, damit Zugangsbarrieren im Bildungs-, Gesundheitssystem sowie allen anderen Lebensbereichen abgebaut werden. Sie müsse den Anlauf für eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen zur Inklusion starten. Dabei dürfe auf die Beteiligung von Menschen mit Behinderung nicht verzichtet werden.

Quelle und Text: Hubert Hüppe MdB | www.huberthueppe.de