Liebe Leser*innen,
der Dezember mit Feiertagen von Chanukka bis Weihnachten oder Parties an Silvester hat traditionell für viele eine große Bedeutung und ist mit vielen Begegnungen verbunden von Betriebsweihnachtsfeiern bis Familienfesten. Gerade steht wieder auf der Kippe, welche Treffen und Feiern möglich sein werden und zu vertreten sind. Wie auch immer es sich in den nächsten Tagen und Wochen entwickelt, wir wünschen Ihnen trotz allem einen guten Abschluss dieses Jahres. Lesen Sie unsere letzte Newsletter-Ausgabe 2021 mit diesen und weiteren Themen:
Unsere Geschäftsführerin Ursula Helms verabschiedet sich zum Jahresende in den Ruhestand: "Ich danke allen Wegbegleiter*innen und Mitstreiter*innen für gute Zusammenarbeit, Standhaftigkeit in der Sache und Freundlichkeit in der Umsetzung." Nach 16 Jahren für die NAKOS geht sie "mit einem lachenden und einem weinenden Auge".
Ursula Helms verabschiedet sich ausführlich ab Mitte Dezember im neuen NAKOS INFO. Die Geschäftsführung übernimmt im kommenden Jahr Dr. Jutta Hundermark-Mayser, ihre bisherige Stellvertreterin.
Wir als NAKOS-Team danken Ursula Helms für 16 Jahre verantwortungsvolle Leitung der NAKOS und wünschen ihr für die nun beginnende Lebensphase viel Gesundheit und Freude an und mit den Dingen, die ihr wichtig sind.
SEKIZ Potsdam zeigt mit dem elfminütigen Dokumentarfilm "Herausforderung Corona: Selbsthilfe in der Pandemie", wie unterschiedlich Selbsthilfegruppen in Berlin und Brandenburg während der Pandemie zurecht kommen. Die Dokumentation veranschaulicht die Situation aus der Sicht von Gruppenmitgliedern, Mitarbeitenden von Selbsthilfekontaktstellen und der Jungen Selbsthilfe.
Daniel Jux von SEKIS im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf resümiert in dem Film: "Die Gruppen, die vorher gut funktioniert haben, haben überlebt, sind auch selber sehr intensiv im Austausch geblieben miteinander". Das gilt allerdings nicht für alle Berliner Bezirke: In Marzahn-Hellersdorf hat sich fast ein Drittel der Gruppen aufgelöst. Tilmann Pfeiffer, Mitarbeiter der Selbsthilfekontaktstelle im Bezirk, kennt aber auch Ausnahmen: "Die Suchtselbsthilfegruppen sind diejenigen, die bisher am standhaftesten durch die Pandemie gekommen sind."
Die NAKOS-Übersicht zu Corona-Selbsthilfegruppen umfasst inzwischen 66 regionale Selbsthilfeinitiativen in Deutschland, die schon länger bestehen oder gerade starten. Neu aufgenommen sind auch einige Gruppen mit psychosozialen Anliegen: In Würzburg entsteht eine Gruppe für 18- bis 25-Jährige mit ihren Schwierigkeiten in der Pandemie sowie eine Gruppe für werdende Mütter in der Corona-Zeit. Und in Weiden haben sich Angehörige von Covid-19-Verstorbenen zusammengeschlossen.
Jeden Monat stellt sich auf dem Portal www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de eine junge Gruppe vor. Im Dezember präsentiert sich die Selbsthilfegruppe für "Junge Erwachsene mit Depression" aus Paderborn. Der Gesprächskreis hatte sich im Mai digital gegründet und trifft sich nun auch in Präsenz. Für Interessierte zwischen 18 und 30 Jahren ist die Gruppe offen.
Die Gruppe des Monats ist nur eine von vielen auf der Internetseite www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de. Mit der jährlichen Aktualisierungsrecherche sind rund 70 neue Gruppen in die Liste aufgenommen worden. Mittlerweile sind mehr als 900 junge Selbsthilfegruppen über die Suchfunktion zu finden. Neben indikationsspezifischen Angeboten finden sich auch Gruppen rund um die Themen Studium, Sexualität und Identitätsfindung. Auch themenübergreifende junge Stammtische werden verzeichnet. Nicht zuletzt durch die Entwicklungen der pandemischen Lage steigt auch die Zahl der digitalen Gruppenangebote stetig weiter an.
Das selbsthilfegruppenjahrbuch 2021 ist erschienen und online verfügbar. Mehrere Beiträge widmen sich unter anderem den kreativen Ansätzen von Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeunterstützenden in Zeiten der Pandemie. Neben vielen persönlichen Einblicken beschreiben Antonia Goldin und Dr. Jutta Hundertmark-Mayser von der NAKOS die Entwicklungen und Herausforderungen der Selbsthilfeunterstützung in Zeiten der Corona-Pandemie basierend auf den Ergebnissen ihrer bundesweiten Befragung von Selbsthilfekontaktstellen. So sind Selbsthilfegruppen eine wichtige seelische Stütze in der Pandemie. Selbsthilfekontaktstellen sind verlässliche Berater zum digitalen Austausch und klären über Möglichkeiten von Gruppentreffen auf. Außerdem beantworten sie mehr Anfragen bei psychischen Problemen und unterstützen die Gründung neuer Gruppen.
Abseits von Corona hat sich Jürgen Matzat, langjähriger Redakteur und Ideengeber des selbsthilfegruppenjahrbuchs sowie Leiter der Selbsthilfekontaktstelle Gießen, aus der beruflichen Unterstützung der Selbsthilfe zurückgezogen. Er teilt mit den Lesenden in einem persönlichen Interview seinen reichen Erfahrungsschatz und lange Wegbegleiter erzählen über ihn.
Außerdem gibt das Jahrbuch einen Einblick in das Projekt "Taubblind sein – Selbsthilfe leben lernen" zur Stärkung der familienorientierten Selbsthilfe. Auch zeigt es neue Wege in der Gestaltung der Selbsthilfe auf: Stichwort Generationenwechsel. Wissenschaftliche Beiträge zur Netzwerkevaluation in Selbsthilfeorganisationen sowie zur Patientenbeteiligung und -vertretung durch die Krebs-Selbsthilfe runden das selbsthilfegruppenjahrbuch 2021 ab.
37 Autor*innen, 15 Beiträge, 126 Seiten Lesestoff – das sind die Zahlen der diesjährigen Ausgabe. Das selbsthilfegruppenjahrbuch wird herausgegeben von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. Es erscheint seit 1999.
Das Selbsthilfe-Büro Niedersachsen feierte im November sein 30-jähriges Bestehen mit der Online-Veranstaltung "Der Wert der Selbsthilfe in der Zivilgesellschaft". Elke Tackmann präsentierte erste Ergebnisse einer Befragung zur Selbsthilfeunterstützung vor und während der Pandemie. Danach diskutierten Vertreter*innen der Selbsthilfe, Selbsthilfekontaktstellen, Wissenschaft, Krankenkassen und des Sozial- und Gesundheitsministerium miteinander, welchen gesellschaftlichen Wert die Selbsthilfe heutzutage hat. Wer's verpasst hat, kann sich die Veranstaltung weiter online anschauen.
Steht im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien auch etwas zur Selbsthilfe drin? Nun, die Begriffe "Selbsthilfegruppe" und "Selbsthilfe" kommen in dem 178-seitigen Dokument nicht vor. Dennoch finden sich im Koalitionsvertrag etliche Passagen, die auch für die Anliegen der Menschen in der Selbsthilfe wichtig sein werden. Wir zeigen auf www.nakos.de unkommentiert Auszüge zu Themen wie Inklusion, Pflege, Gesundheitsförderung, Patientenrechte oder Zivilgesellschaft.
Die Kranken- und Pflegekassen haben im Jahr 2020 414 Millionen Euro für Gesundheitsförderungs- und Präventionsangebote für ihre Versicherten ausgegeben. Damit sanken die Ausgaben auf zwei Drittel des Vor-Pandemie-Jahres 2019. Das geht aus dem aktuellen Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hervor. Die Auswirkungen der Pandemie spiegeln sich in den Ausgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, in Betrieben und für einzelne Versicherte wider. Demgegenüber blieben die Ausgaben für die Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe durch die Krankenkassen und ihre Verbände auf gleichem Niveau; sie werden im Präventionsbericht jedoch nicht erwähnt.
Von Nord nach Ost nach Süd nach West: Wir sind im November quer durch Deutschland gereist – mit Tastatur und Maus – auf der Suche nach Selbsthilfetrends in Stadt und Land. Husum, Dresden, Mainz und Bielefeld lagen unter anderem auf unserer Route. Wir haben in einen Podcast reingehört, eine Preisverleihung erlebt, von Trainings zur Traumabewältigung für Helfende der Hochwasserkatastrophe erfahren und bei einem überregionalen Selbsthilfetag vorbeigeschaut. Lesen Sie unser Reise-Protokoll auf www.nakos.de.
Die Zentren für Seltene Erkrankungen können ihre Versorgungsqualität seit November 2021 von einer externen Agentur überprüfen und zertifizieren lassen. Die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) begrüßt in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) diese Entwicklung als "längst überfälligen Schritt in Richtung Transparenz und Qualitätssicherung in der Versorgung der Patientinnen und Patienten". Die Zertifizierung übernimmt die Agentur ClarCert GmbH; die Anforderungen an die Zertifizierung wurden anhand von Kriterien des NAMSE und des Gemeinsamen Bundesausschusses festgelegt.
Die Zivilgesellschaft in Zahlen gGmbH (ZiviZ) hat die abschließenden Ergebnisse ihres "Engagement-Barometers zur Corona-Pandemie" veröffentlicht. Die Ergebnisse beruhen auf der letzten Befragung von Führungskräften von gemeinnützigen Organisationen und Infrastruktureinrichtungen im September 2021. Aus den Ergebnissen hat ZiviZ Empfehlungen für Politik und Praxis zu den Themen Digitalisierung, Engagemententwicklung, diverse Strukturen und Meinungsvielfalt abgeleitet.
Das Kompetenznetzwerk "Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft" hat die Broschüre "Migrationsgesellschaft How? Eine Anleitung der Zivilgesellschaft für mehr Repräsentanz und Teilhabe" veröffentlicht. Die Beiträge befassen sich in erster Linie mit der Situation junger Menschen mit Migrationsgeschichte in den Bereichen Politik und Kinder- und Jugendhilfe.
Harald Schmidts Fernsehkarriere ist schon ein paar Jahre her. Seither engagiert sich der Moderator unter anderem als Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Im Sommer unterhielt er sich im NDR-Podcast "Raus aus der Depression" mit Betroffenen über ihre Erfahrungen – darunter viele Promis. Nun ist die zweite Podcast-Staffel gestartet: Zu Gast waren bisher die Influencerin Cathy Hummels und der Autor Schlecky Silberstein. Der Psychiater Ulrich Hegerl steuert in jeder Folge fachliche Expertise bei.
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Das Wissensportal zur Selbsthilfe:
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