Sehr geehrte Lesende,
in regelmäßigen Abständen überprüfen und aktualisieren wir unsere Datenbank BLAUE ADRESSEN, um die Einträge auf dem neuesten Stand zu halten. Darin sind Betroffene von seltenen Erkrankungen und Problemen verzeichnet, die sich mit Gleichbetroffenen austauschen möchten und Kontakte suchen. Die letzte Aktualisierung wurde Ende Januar abgeschlossen.
Die Jahrestagung der DAG SHG, die sich an Mitarbeitende in Selbsthilfekontaktstellen und Mitglieder der DAG SHG richtet, findet in diesem Jahr vom 12. bis 14. Juni 2023 in Weimar statt. Das Motto ist „Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung heute. Wurzeln – Werte – Weiterentwicklung“.
Gerne machen wir Sie außerdem aufmerksam auf den Fachbeitrag von Maren Kochbeck und Jürgen Matzat. Sie berichten darüber, wie das Thema Einsamkeit in der Vergangenheit und heute in der Selbsthilfe behandelt wird.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam
In die NAKOS-Datenbank BLAUE ADRESSEN werden Betroffene aufgenommen, die den Austausch zu seltenen Krankheiten und Problemen mit Gleichbetroffenen suchen. Nun wurden die enthaltenen Informationen aktualisiert. Im Zuge dessen wurde auch die Themenliste „Seltene Erkrankungen und Probleme – Betroffene suchen Betroffene“ mit rund 920 Stichworten angepasst. Sie enthält zusätzliche seltene Krankheiten und Probleme, zu denen bundesweite Selbsthilfeorganisationen arbeiten.
Zur Unterstützung unseres Teams in Berlin-Charlottenburg suchen wir im Arbeitsfeld Sachbearbeitung ab sofort ein*e Mitarbeiter*in Voll- oder Teilzeit. Zu den Aufgaben zählen unter anderem die themenübergreifende Information und Beratung zur gemeinschaftlichen Selbsthilfe, Datenpflege, Veranstaltungsorganisation und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit.
Die NAKOS-Übersicht zu Corona-Selbsthilfegruppen umfasst insgesamt 164 örtliche Selbsthilfegruppen, fünf regionale Initiativen sowie drei bundesweite Netzwerke. Corona-Selbsthilfe – das sind überwiegend Menschen, die an Long Covid oder Post Covid erkrankt sind und sich darüber austauschen möchten. Darüber hinaus gibt es Zusammenschlüsse zu psychosozialen Anliegen wie zum Beispiel trauernde Angehörige.
Auch nach einer Covid-19-Infektion sind viele Menschen noch von den Nachwirkungen betroffen. Um herauszufinden, wie Erkrankte bei Long Covid oder Post Covid besser unterstützt werden können, führt die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) aktuell eine Studie durch. Teilnehmen können alle, die mindestens 18 Jahre alt sind und sich selbst zu Betroffenen einer Long/Post-Covid-Erkrankung zählen.
Mit der Selbsthilfekontaktstelle der Stadt Aschaffenburg wurde ein neuer Eintrag in die NAKOS-Datenbank ROTE ADRESSEN aufgenommen. Die Einrichtung wurde 2021 in der Innenstadt eröffnet, vermittelt Kontakte zu bestehenden Gruppen und unterstützt Interessierte dabei, eine eigene Selbsthilfegruppe aufzubauen.
Die Lungenkrankheit Asbestose entsteht nach langjähriger Belastung durch den eingeatmeten Staub von Asbest, dessen Verwendung in Deutschland seit 1993 verboten ist. Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen ist als Berufskrankheit anerkannt. Der Bundesverband der Asbestose Selbsthilfegruppen e.V. vermittelt den Austausch zwischen Betroffenen.
Das CANVAS-Syndrom ist eine genetisch bedingte neurodegenerative Erkrankung, die zu Gleichgewichtsstörung, Sprachproblemen und dysmetrischen Augenbewegungen führt.
Beim Exploding-Head-Syndrom hören Betroffene beim Einschlafen, Weiterschlafen oder Aufwachen ein lautes Knallen im Kopf.
Beide Begriffe wurden nun in die NAKOS-Datenbank BLAUE ADRESSEN aufgenommen, um den Austausch Betroffener zu fördern.
Die Selbsthilfegruppe SemiCoolon trifft sich jeden Mittwoch in Walsrode und richtet sich vor allem an Menschen, die unter Ängsten und Depressionen leiden. In der Gruppe kommen Betroffene zusammen, die offen über ihre Geschichte sprechen und somit vielleicht andere Teilnehmer*innen zum Umdenken anregen. Besonders wichtig ist ihnen, über schöne Dinge des Lebens zu sprechen und gemeinsam zu lachen.
Wie hat sich die Selbsthilfeunterstützung in den letzten Jahrzehnten entwickelt, wie ist der aktuelle fachliche Stand und welche Aufgaben kommen in Zukunft auf uns zu? Bei der diesjährigen Fachtagung der DAG SHG werden Geschichte, Grundlagen und Zukunft der Selbsthilfe aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Tagung findet vom 12. bis 14. Juni 2023 in Weimar statt und richtet sich an Mitarbeitende von Selbsthilfekontaktstellen und Mitglieder der DAG SHG. Die Einladung mit Anmeldemöglichkeit erfolgt voraussichtlich im April.
Wie wurde das Thema Einsamkeit traditionell in der Selbsthilfe behandelt und was hat sich insbesondere durch die Corona-Pandemie verändert? Diesen und anderen Fragen gehen Maren Kochbeck (Geschäftsführerin des Selbsthilfe e.V.) und Jürgen Matzat (Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.) in ihrem Artikel „Selbsthilfe trifft Einsamkeit“ nach. Außerdem berichten sie sehr anschaulich von den Erfahrungen in der Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt am Main.
Menschen ohne Internetzugang stoßen im Alltag immer wieder an Grenzen. Welche Bereiche das genau betrifft und was Betroffene sich wünschen, wurde in der Studie „Leben ohne Internet – geht’s noch?“ der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) behandelt. Insgesamt wurden mehr als 2.300 Menschen über 60 Jahre nach ihren Erfahrungen befragt. Den ausführlichen Ergebnisbericht hat die BAGSO nun veröffentlicht.
Der „Webzeugkoffer“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes enthält zahlreiche Informationen und hilfreiche Anleitungen zu Social Media und anderen Tools für die Öffentlichkeitsarbeit. Nun wurden einige neue Einträge hinzugefügt, unter anderem zu Instagram, TikTok, barrierefreien Präsentationen und der Entwicklung einer Social-Media-Strategie.
Um Depressionen besser zu verstehen, kann es helfen, über die Krankheit zu sprechen. Hier setzt der Wissenschaftspodcast „Raus aus der Depression“ von NDR Info an: Entertainer Harald Schmidt und Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, laden im Podcast „Raus aus der Depression“ Gäste ein, um verschiedene Aspekte der Krankheit zu behandeln. In den Folgen geht es beispielsweise um Mutterschaft mit Depression, Panikattacken im Leistungssport oder das Leben mit bipolarer Störung.
Nationale Kontakt- und Informationsstelle
zur Anregung und Unterstützung von
Selbsthilfegruppen
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 / 31 01 89 60
Fax: 030 / 31 01 89 70
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Das Wissensportal zur Selbsthilfe:
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