Sehr geehrte Lesende,
was macht eigentlich eine digitale Selbsthilfegruppe aus und wie unterscheidet sie sich von einer klassischen Selbsthilfegruppe? Diese und andere Fragen möchte die NAKOS im Projekt „Digitale Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich. Aufbau einer Datenbank“ unter die Lupe nehmen. Im Laufe des Projekts sollen digitale Selbsthilfeangebote in einer nutzerfreundlichen Datenbank zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Neuigkeiten gibt es von der Jungen Selbsthilfe: In diesem Monat ist unser neuer LEBENSMUTIG-Podcast erschienen. In der ersten Folge kommen drei junge Menschen zu Wort, die auch für unseren LEBENSMUTIG-Blog schreiben und im Podcast von ihren persönlichen Erfahrungen im Bereich der Jungen Selbsthilfe berichten.
Für Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen, die als Verein organisiert sind, könnte auch diese Nachricht interessant sein: Durch eine Änderung im Vereinsrecht werden Mitgliederversammlungen seit dem 21. März hybrid und virtuell ermöglicht, auch ohne dass es in der Satzung verankert ist.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam
Die Digitalisierung nimmt auch in der Selbsthilfe an Fahrt auf. Insbesondere seit der Pandemie werden zahlreiche digitale Möglichkeiten für die Selbsthilfearbeit genutzt. Aber was macht eine digitale Selbsthilfegruppe aus? Ist die Qualität mit einer klassischen Selbsthilfegruppe vergleichbar? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Im vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Projekt „Digitale Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich. Aufbau einer Datenbank“ möchte die NAKOS Antworten darauf finden. Außerdem sollen Angebote digitaler gemeinschaftlicher Selbsthilfe in einer nutzerfreundlichen Datenbank zusammengefasst werden.
Die NAKOS-Übersicht zu Corona-Selbsthilfegruppen umfasst insgesamt 170 örtliche Selbsthilfegruppen, fünf regionale Initiativen sowie drei bundesweite Netzwerke. Corona-Selbsthilfe – das sind überwiegend Menschen, die an Long Covid oder Post Covid erkrankt sind und sich darüber austauschen möchten. Darüber hinaus gibt es Zusammenschlüsse zu psychosozialen Anliegen wie zum Beispiel trauernde Angehörige.
Die Initiator*innen haben erfolgreich eine bundesweite Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen und gemeinsam mit dem GENERATE-Netzwerk des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein eine Internetseite aufgebaut. Bei der Autoimmunenzephalitis (AE) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Gehirns. Die AE-Betroffenen und deren Angehörige, die sich zu dieser Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen haben, geben neuen Mitgliedern beispielsweise Hilfestellung bei der Beantragung von Kostenübernahmen und tauschen sich zu Therapieverfahren aus.
In den vergangenen Wochen haben wir zahlreiche bundesweite Selbsthilfevereinigungen wieder in unsere Datenbank aufgenommen:
Das Humane Cytomegalievirus (HCMV) bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Das Thema haben wir nun in unsere Datenbank aufgenommen: Eine betroffene Person sucht andere betroffene Erwachsene, bei denen sich das Virus ab und zu reaktiviert und die unter anderem Probleme mit den Augen haben.
Den Zusammenhalt stärken, Austausch beflügeln und sich gegenseitig unterstützen, das sind die Ziele der digITZ – der digitalen Plattform der ITZ. Hierzu bietet die Internetseite mit einem Blog, einem Schwarzen Brett und einem Veranstaltungskalender drei zentrale Funktionen.
Am 1. Januar 2022 trat der "Lobbyregister für die Interessenvertretung gegenüber dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung" in Kraft. Seitdem haben sich bis Ende Dezember 5.500 Lobbyakteure im Register eingetragen (darunter auch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.). Eine für das Kalenderjahr 2022 angekündigte Gesetzesreform zum Schließen von Gesetzeslücken ist jedoch nicht erfolgt.
In unserem neuen LEBENSMUTIG-Podcast kommen Menschen zu Wort, die ihre persönlichen Erfahrungen im Bereich der Jungen Selbsthilfe teilen. Sie wollen berichten, aufklären und vor allem Mut machen. Für die erste Folge haben wir drei Blogger*innen interviewt, die aktuell für den LEBENSMUTIG-Blog schreiben.
Leistungsdruck, Prüfungsangst, berufliche Unsicherheit und soziale Isolation – viele Studierende kennen diese Belastungsfaktoren. Im geschützten Rahmen der „Support Groups for Change“ muss sich niemand mit seinen Problemen verstecken, sondern erfährt Akzeptanz und hat die Möglichkeit, in einer wertschätzenden Umgebung an sich zu arbeiten. Die Online-Selbsthilfegruppen finden einmal wöchentlich über einen Zeitraum von drei Monaten statt und sind kostenlos.
Weitere Neuigkeiten aus der Jungen Selbsthilfe finden Sie in unserem Portal für Junge Selbsthilfe.
„Wie helfen Selbsthilfegruppen meinen Patient*innen?“ oder „Wo finden meine Patient*innen eine Selbsthilfegruppe?“ – mit diesem Faltblatt beantwortet die NAKOS häufige Fragen von Ärzt*innen und Therapeut*innen. So soll das Wissen über gemeinschaftliche Selbsthilfe weiter verbreitet und der Verweis auf Selbsthilfegruppen gängige Praxis im Gesundheitswesen werden.
Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAG SHG) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für Verwaltungs- und Projektaufgaben in Berlin ein*e Mitarbeiter*in in Teilzeit (29 Stunden wöchentlich). Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Vereinsverwaltung, Betreuung der Mitglieder, Zuarbeit für den ehrenamtlichen Vorstand sowie Finanzen und Rechnungswesen.
Vereine können hybride und virtuelle Mitgliederversammlungen durchführen, auch wenn dies nicht in der Satzung verankert ist. Dies ermöglicht eine Gesetzesänderung, die am 21. März 2023 in Kraft getreten ist. Das bedeutet für Selbsthilfeaktive, dass sie an der Mitgliederversammlung mittels Bild- und Tonübertragungen (Videokonferenz), Telefonkonferenz oder per Internetdialog (Chat) teilnehmen und ihre Mitgliederrechte ausüben können.
Die MUT-TOUR setzt sich für einen offenen Umgang mit Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen ein, damit alle Menschen die Unterstützung in Anspruch nehmen, die sie brauchen. Für alle, die Lust auf mehrere Tage am Stück Tandemfahren oder Wandern mit Pferdebegleitung haben und sich für das Anliegen der MUT-TOUR stark machen möchten, könnte die Teilnahme an einer MUT-TOUR-Etappe interessant sein.
Mit dem Partizipationsfonds fördert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Verbände und Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die bundesweit tätig sind. Dadurch sollen die Organisationen dabei unterstützt werden, Politik und Gesellschaft gleichberechtigt mitzugestalten.
Weltweit sind rund etwa 60 Millionen Menschen an einer bipolaren Störung erkrankt. Zahlreiche Prominente gehen immer offener mit ihrer Erkrankung um. Zum Welt-Bipolar-Tag am 30. März 2023 ruft die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) dazu auf, sich aktiv zu beteiligen und beispielsweise Informationen und Erfahrungen in den sozialen Medien zu teilen oder Veranstaltungen zu organisieren.
In der fünften Ausgabe des Verbandsmagazins des Paritätischen berichtet Dr. Christopher Kofahl über die Selbsthilfe aus wissenschaftlicher Sicht. Er gibt einen interessanten Überblick über die historischen Entwicklungen in der Selbsthilfe und erläutert den derzeitigen Kenntnisstand der Selbsthilfeforschung.
Nationale Kontakt- und Informationsstelle
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Das Wissensportal zur Selbsthilfe:
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