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Mehr Transparenz für mehr Glaubwürdigkeit

Veranstaltung zum Einfluss von Wirtschaftsunternehmen auf die Selbsthilfe

Unter dem Motto „Transparenz schafft Vertrauen“ diskutierten 65 Vertreter*innen aus der Selbsthilfe sowie Fachleute aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und dem Gesundheitswesen am 11. Oktober 2018 in Berlin über geeignete Maßnahmen zur Stärkung von Unabhängigkeit und Neutralität der Selbsthilfe. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, wie die Selbsthilfe angesichts von Beeinflussungsversuchen von Wirtschaftsunternehmen ihre Glaubwürdigkeit bewahren kann. Zu der Veranstaltung hatte die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) in Kooperation mit Transparency International Deutschland e.V. eingeladen.

Damit das Vertrauen, das die Selbsthilfe genieße, zu Recht bestehe und bestehen bleibe, brauche es Transparenz, betonte Dr. Wolfgang Wodarg von Transparency International Deutschland. Selbsthilfeorganisationen und -gruppen müssten ihre Beziehungen zu Außenstehenden, wie zum Beispiel Pharmafirmen, konsequent offenlegen. In Interviews legten im Anschluss daran zwei Akteure aus der Selbsthilfe die Haltung ihrer Organisationen zur Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen und zu möglichen Interessenkonflikten dar.

Als Werkzeug für mehr Transparenz stellte Jörg Mühlbach von der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) eine von der ITZ erarbeitete Selbstverpflichtung für den gemeinnützigen Sektor vor. Die Unterzeichner verpflichten sich dabei zur Veröffentlichung von zehn relevanten Informationen über ihre Organisation, dazu zählen unter anderem Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur. Ziel ist es, durch die Offenlegung gegenüber der Öffentlichkeit, die eigenen Strukturen und Prozesse verständlicher zu machen und das Vertrauen zu stärken.

In der Diskussionsrunde unter Moderation der Medizinjournalistin Cornelia Stolze machten Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Selbsthilfe und von Krankenkassen deutlich, dass Transparenz zwar keine Garantie dafür ist, unabhängig und glaubwürdig zu bleiben. Doch biete sich dadurch die Chance, innerhalb der eigenen Organisation Dinge zu diskutieren, die oft zu kurz kommen: Die eigenen Ziele, die Auswahl der Kooperationspartner und die Offenlegung der Finanzierung. In der offenen Diskussionsrunde wurde danach zudem betont, dass die Selbsthilfe sich und ihre Beziehungen zu Außenstehenden immer wieder auch kritisch hinterfragen müsse, um glaubwürdig zu bleiben.

der Veranstaltung "Transparenz schafft Vertrauen" am 11.10.2018 in Berlin

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Begrüßung zur Veranstaltung "Transparenz schafft Vertrauen"
Dr. Jutta Hundertmark-Mayser, NAKOS | 2018

Interessenkonflikte im Gesundheitswesen
Dr. Wolfgang Wodarg, Transparency International Deutschland e.V. | 2018

Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Jörg Mühlbach, Transparency International Deutschland e.V. | 2018

Selbsthilfe im Konflikt?!
Erika Feyerabend | 2018