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26.11.2021

Selbsthilfe – eine Rundreise im Herbst 2021

Auf der Suche nach Trends in Stadt und Land

Husum. Mit "HÖRBAR – Selbsthilfe in Nordfriesland" hat jetzt auch der hohe Norden einen Selbsthilfe-Podcast. In kurzen Interviews fragt Rebecca von KIBIS Nordfriesland in Husum Gruppenmitglieder nach ihren Erfahrungen. Wer genau zuhört, kann hin und wieder leise das Meeresrauschen der Nordsee hören – vielleicht. Da alle Folgen zusätzlich als Text online sind, sind die Interviews auch für hörbeeinträchtigte Menschen zugänglich. (Quelle: www.kibis-nf.de)

Hamburg. Im September war beim Länderrat der NAKOS mit den Landeskontaktstellen und Landesarbeitsgemeinschaften von einem deutlichen Zulauf in der Selbsthilfe und weiteren Trends während der Pandemie die Rede. Frank Omland von KISS Hamburg hat überprüft, inwieweit solche Einschätzungen für die Hansestadt realistisch sind. Für Hamburg kann er nur einen "leichte[n] Anstieg der Beratungsanfragen" bestätigen. Bei Gruppengründungen dominierten Suchtthemen und psychische Erkrankungen. Wie viele Hamburger Gruppen sich gegenwärtig online treffen, lässt sich nicht sicher sagen. Omland hält allgemeine Prognosen für verfrüht: "Die kurzfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die gruppenbezogene Selbsthilfe erleben wir gerade, die mittel- und langfristigen Effekte der Verbote und massiven Einschränkungen von persönlichen Austauschtreffen können wir dagegen nur erahnen." (Quelle: www.kiss-hh.de)

Gägelow. Im mecklenburgischen Gägelow trifft sich eine Selbsthilfegruppe Alleinlebender Berufstätiger. Die Gruppe sucht mithilfe der örtlichen Selbsthilfekontaktstelle des Arbeiter-Samariter-Bundes neue Mitstreiter*innen. Werden sich vielleicht ähnliche Gruppen auch anderswo gründen, wenn über den Winter wieder Homeoffice-Pflicht gilt? (Quelle: https://web.asbwismar.de)

Dresden. Die Ersatzkassen haben in Dresden den Sächsischen Selbsthilfepreis 2021 an "innovative Konzepte und Projekte von Gruppen oder Einzelpersönlichkeiten" vergeben. Ausgezeichnet wurden Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depression, mit Achalasie und für Frauen mit Krebs. Den Sonderpreis erhielt Dr. Thomas Brockow vom Stottern & Selbsthilfe Landesverband Ost für sein experimentelles Theaterstück "Wunderblock III: Thomas", das er im Staatsschauspiel Dresden gespielt hat. (Quelle: www.selbsthilfe-sachsen.de)

Würzburg. Für Eltern bedeutet die Pandemie oft viele Belastungen und wenig Unterstützung. In Würzburg soll jetzt eine Selbsthilfegruppe "Werdende Mamis während der Pandemie" entstehen. Das Aktivbüro der Stadt Würzburg unterstützt die Gründung. (Quelle: www.wuerzburg.de)

Mainz. Die Hochwasserkatastrophe vom Sommer spielt auch für die Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Rolle. In Leverkusen suchten kürzlich mehrere Gruppen vorübergehend neue Räume, solange ihre üblichen Treffpunkte nach dem Hochwasser renoviert werden. KISS Mainz unterstützt in diesen Wochen Helfende der Flutkatastrophe in der Region mit Trainingsangeboten zur Traumabewältigung. (Quelle: www.selbsthilfe-rlp.de)

Bielefeld. Die Digitalisierung macht auch überregionale Selbsthilfetage möglich. Im September fanden die landesweiten Digitalen Hessischen Selbsthilfetage statt. Im November luden nun die ostwestfälischen Selbsthilfekontaktstellen aus Bielefeld, Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn zu einem "Online Selbsthilfe-Aktionstag" mit Vorträgen, Workshops, Schreibwerkstatt und Lesung ein. Der Aktionstag war ein Angebot in einem gemeinsamen Digitalisierungsprojekt der Selbsthilfe in der Region. (Quelle: www.selbsthilfe-bielefeld.de)

Oldenburg. Mit dem Projekt "Common care" soll die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung zwischen den nördlichen Provinzen der Niederlande und Ostfriesland verbessert werden. Die BeKoS Oldenburg bittet örtliche Selbsthilfegruppen, an einer Befragung teilzunehmen: "Vielleicht kann aus diesem Projekt heraus auch ein Austausch für die Oldenburger Selbsthilfegruppen über die Landesgrenze hinweg ermöglicht werden." Erst vor Kurzem berichtete KOSKON NRW von einem deutsch-niederländischen Arbeitstreffen. Vielleicht entwickelt sich ja – wild spekuliert – in deutschen Grenzregionen mittelfristig eine internationale Selbsthilfeunterstützung? (Quelle: www.bekos-oldenburg.de)

Text: Niclas Beier