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23.05.2022

"Mutiger Schritt in die Selbsthilfe 2.0"

Ein Smartphone in einer Hand. Auf dem Smartphone-Bildschirm ist die Anmeldeseite der App von SEKOS Gelnhausen zu sehen.
Foto: SEKOS Gelnhausen

SEKOS Gelnhausen geht mit App an den Start, die sowohl internen als auch externen Zielgruppen einen Mehrwert bietet / Gastbeitrag von Claudia Pfannemüller

Warum braucht die Selbsthilfe eine App? "Zum einen, um Interessierte über bestehende Selbsthilfegruppen zu informieren und zum anderen, um Gruppen eine Kommunikationsplattform zu bieten", sagt Dr. Roland Bauer, Leiter der Kontaktstelle der SEKOS Gelnhausen. Die Idee, eine App zu entwickeln hatte SEKOS-Vorstandsmitglied Ole Schön im Frühjahr 2021. "In einer Zeit, in der Smartphones und Tablets für viele Menschen zu ständigen Begleitern geworden sind, wollten wir gerade in Pandemiezeiten einen Beitrag dazu leisten, Treffen von Selbsthilfegruppen weiter zu ermöglichen", ergänzt der Vorsitzende der SEKOS, Dr. Siegfried Giernat. Etwa neun Monate lang beschäftigten sich der Vorstand der SEKOS, der langjährige Experte in Sachen Selbsthilfe, Dr. Roland Bauer und Elias Dächert, Geschäftsführer der EDWIT GmbH, mit der Entwicklung der App. "Wir haben zunächst intern und mit ausgesuchten Gruppen eine Testphase der Betaversion gestartet", erklärt Bauer. Im November 2021 ging sie dann an den Start und wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. "Nun sind wir in der Phase, die App zu bewerben", sagt Dr. Giernat. Das gelingt mithilfe von Pressearbeit, Clip-Flyern in den Sozialen Medien und Vorträgen vor Fachpublikum.

Funktionen für bestehende Selbsthilfegruppen
Große Vorteile bietet die App für Teilnehmer von bestehenden Selbsthilfegruppen. Eine datenschutzkonforme Chatfunktion ermöglicht Gruppenmitgliedern den Austausch, ohne befürchten zu müssen, dass sensible Daten in falsche Hände geraten. "Hier können Termine und Veranstaltungen eingetragen werden und Mitglieder hinzugefügt werden." Dadurch bietet die App eine aktuelle Übersicht über die Selbsthilfelandschaft im Main-Kinzig-Kreis, die von den Gruppensprecher*innen selbst aktualisiert wird. Push-Nachrichten erinnern die Mitglieder an geplante Gruppentreffen. Sogar Zoom-Meetings lassen sich über die App durchführen. "Durch das Setzen eines Häkchens bei Hybridtreffen startet automatisch vor dem Beginn des nächsten Treffens eine Zoom-Konferenz", erklärt Bauer.

Niedrigschwelliges Angebot für Selbsthilfeinteressierte
"Nicht jede*r, wer sich für eine Selbsthilfegruppe interessiert, möchte in einer Kontaktstelle anrufen", so Bauer. Für solche Interessent*innen ist gerade der sehr leichte und auf Wunsch auch anonyme Zugang zu den Angeboten über die App möglich. Neue Nutzer*innen können über die Suchfunktion passende Angebote finden.

"Diese App ist einfach genial", lobt die Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, die SEKOS Gelnhausen für den "mutigen Schritt in die Selbsthilfe 2.0". Das Land Hessen förderte das Projekt mit knapp 12.000 Euro; Unterstützung gab es auch vom Main-Kinzig-Kreis. In den nächsten Monaten werden Erfahrungen der Nutzer*innen in die weitere Entwicklung der App einfließen. "Möglich wäre auch, überregionale Gruppen für seltene Erkrankungen und die Angebote anderer Kontaktstellen in die App mitaufzunehmen", so Bauer.

Das Programm kann unter dem Begriff "Sekos App" sowohl im Android Play Store als auch im App-Store von Apple kostenlos installiert werden.

Text:
Claudia Pfannemüller
SEKOS Gelnhausen
pfannemueller@sekos-gelnhausen.de
www.sekos-gelnhausen.de