Fluktuation in Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen
Ergebnisse der SHILD-Studie | 2016
Die SHILD-Studie, eine bundesweite Studie zur Situation der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe in Deutschland, hat auch die Fluktuation in Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen untersucht. Hier die Ergebnisse:
Selbsthilfegruppen: "Relativ mäßige Fluktuation"
- Selbsthilfegruppen bestehen im Durchschnitt seit ca. 14 Jahren.
- Fast die Hälfte der Mitglieder (43%) bilden einen "harten Kern", die regelmäßig an den Gruppentreffen teilnehmen.
- "Relativ mäßige Fluktuation": in zwei Jahren im Durchschnitt 9 Zugänge und 6 Menschen, die die Gruppe verlassen haben oder nur einmal erschienen sind.
- Vielfältige Gründe für das Verlassen der Gruppe: alters- oder gesundheitsbedingte Gründe, Zeitmangel, räumliche Entfernung, berufliche Ursachen, persönlich-familiäre Gründe, abweichende Vorstellungen, gedeckter Informationsbedarf, nachlassendes Interesse.
Selbsthilfeorganisationen: "Relativ hohe Fluktuation"
- Die untersuchte Selbsthilfeorganisationen bestehen im Durchschnitt seit ca. 28 Jahren - also doppelt so lang wie die Selbsthilfegruppen.
- Fast die Hälfte der Selbsthilfeorganisationen (43%) berichten von leichten oder starken Zugängen, ein Viertel (26%) von eben solchen "Abgängen".
- Je länger eine Selbsthilfeorganisation besteht, desto stärker fallen die Abgänge aus.
- Situation hat sich im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2007 "leicht verschärft".
Quelle:
Christopher Kofahl et.al.: Strukturen und Prozesse bei Selbsthilfegruppen und -organisationen, in: Christopher Kofahl/Frank Schulz-Nieswandt/Marie-Luise Dierks (Hrsg.): Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in Deutschland, LIT Verlag: Berlin 2016, S. 83-85