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Psychotherapeutische Verfahren

Die verschiedenen Therapieformen im Überblick

Es gibt unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren, die sich für die Behandlung psychischer Erkrankungen als wirksam erwiesen haben.

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für folgende drei Verfahren (Richtlinienpsychotherapie):

  • analytische Psychotherapie,
  • tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,
  • Verhaltenstherapie.

Darüber hinaus gibt es als psychotherapeutische Methode die neuropsychologische Therapie zur Behandlung von organisch bedingten psychischen Störungen. Seit 2012 wird die neuropsychologische Therapie auch als ambulante Leistung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Wissenschaftlich anerkannt sind noch weitere psychotherapeutische Verfahren wie die Gesprächspsychotherapie und die Systemische Therapie, deren Kosten werden derzeit jedoch noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Analytische Psychotherapie
Die analytische Psychotherapie steht in der Tradition der klassischen Psychoanalyse. Sie geht davon aus, dass persönliche Lebenserfahrungen und vor allem deren konflikthafte unbewusste Verarbeitung psychische Erkrankungen mitverursachen oder aufrechterhalten können. In der analytischen Psychotherapie stehen diese Lebenserfahrungen und deren Folgen und Verarbeitungen in der Gegenwart im Zentrum der Behandlung. Analytische Psychotherapeut/innen unterstützen dabei, sich dieser unbewussten Prozesse bewusst zu werden und damit Unverständliches dem bewussten Erleben zugänglich zu machen. Die analytische Psychotherapie ist eine Langzeittherapie und dauert zwei oder mehr Jahre. Mit der*dem Psychotherapeut*in werden in der Regel zwei oder auch Therapiesitzungen pro Woche vereinbart.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht wie die analytische Psychotherapie davon aus, dass wir unser Leben nicht nur mittels unseres Willens gestalten, sondern dass alles, was wir fühlen, denken und entscheiden, auch von unbewussten psychischen Einflüssen abhängt. Zu diesen Faktoren, die wir nicht wahrnehmen und beeinflussen können, gehören insbesondere innere Konflikte, die das spätere Leben besonders bestimmen, wenn sie schon in den ersten Lebensjahren auftraten.

Tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeut*innen helfen ihren Patient*innen, die unbewussten Faktoren ihrer psychischen Beschwerden herauszufinden. Zugleich unterstützen diese sie dabei, ihre Konflikte besser zu lösen, um ihnen auf diese Weise eine gesündere und weniger belastende Lebensgestaltung zu ermöglichen. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie findet in Einzelgesprächen, in der Regel ein- bis zweimal pro Woche, oder in einer Gruppe statt. Eine Therapie kann zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauern.

Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass die Menschen aufgrund psychischer und sozialer Merkmale, die sich im Verlauf der Lebensgeschichte herausgebildet haben, sowie genetischer und körperlicher Faktoren unterschiedlich anfällig für psychische Erkrankungen sind. In der Verhaltenstherapie erarbeiten die Psychotherapeut*innen mit den Patient*innen zunächst eine Erklärung, warum sie seelisch erkrankt sind und die Erkrankung nicht von selbst wieder besser geworden ist. Es werden konkrete Therapieziele verabredet und aus den Ursachen und Bedingungen der Erkrankung spezifische Behandlungsmaßnahmen abgeleitet. Verhaltenstherapie ist insbesondere für Patient*innen geeignet, die gerne an konkreten Aufgaben arbeiten. Die Anzahl und die Frequenz der Therapiesitzungen werden je nach Art der Störung zwischen Patient*in und Psychotherapeut*in vereinbart. Die Behandlung dauert in der Regel ein halbes bis ein Jahr, gegebenenfalls länger.

Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer (Hrsg.): Wege zur Psychotherapie. Berlin 2014

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