Selbsthilfe und Pflege
Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Hochrechnungen weisen auf eine weiter ansteigende Zahl pflegebedürftiger Menschen hin, die vor allem von ihren Angehörigen gepflegt werden. Je nach Dauer und Intensität der Aufgabe kommen diese oft an die Grenzen der Belastbarkeit. Viele der pflegenden Menschen fühlen sich allein gelassen, schlecht informiert über Hilfsmöglichkeiten und sind mit der Pflegesituation überfordert.
Pflegende Angehörige haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Belastungen können auf allen Ebenen auftreten – physisch, psychisch, emotional, sozial, finanziell. Sie betreffen Aufgaben wie die Pflege oder Betreuung des Angehörigen und können zu Verhaltensveränderungen, Bedürfnis- und Rollenkonflikten führen. Ein großes Problem ist auch die zunehmende Isolation aufgrund der Pflegesituation. Diese Belastungssituation kann der Anlass für Angehörige sein, um sich in einer Selbsthilfegruppe zu engagieren.
Selbsthilfekontaktstellen fördern und begleiten Selbsthilfegruppen von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen bei ihrer Gründung und stehen bei Bedarf auch zur Problembewältigung, bei der Gruppenbegleitung oder für Fortbildungen zur Verfügung.